Angello Dalle Molle

Primat des Menschen und Interdisziplinarität

(Rinascimento), mit der er eine zentrale Vision teilt: das Primat des Menschen, seine Entwicklung und sein Glück. Dalle Molle war auch ein Verfechter der Interdisziplinarität und glaubte, dass die Wissenssuche nicht auf ein einzelnes Gebiet beschränkt sein sollte.

Jean Pic de la Mirandole, ein bedeutender italienischer Humanist, der von 1463 bis 1494 lebte, ist weithin für seine Beiträge zur Philosophie und zum Humanismus der Renaissance bekannt. Seine Werke spiegeln einen tiefen Glauben an das Potenzial und die Würde des Menschen wider und befürworten das Primat des Menschen sowie die Bedeutung interdisziplinären Lernens. In einem seiner bekanntesten Zitate betont Pic de la Mirandole die einzigartige Stellung des Menschen im Universum:

„Indem ich dich zu einem Wesen machte, das weder himmlisch noch irdisch, weder sterblich noch unsterblich ist, wollte ich dir die Macht geben, dich zu formen und zu überwinden; du kannst auf die Stufe des Tieres herabsteigen und du kannst aufsteigen, um ein göttliches Wesen zu werden.“

Jean Pic de la Mirandole, italienischer Humanist, 1463-1494

Dieses Zitat fasst das Wesen des Humanismus zusammen, indem es die Macht der Selbstbestimmung und die Fähigkeit zur Selbstverbesserung hervorhebt. Es spiegelt das Renaissance-Ideal wider, dass der Mensch die Freiheit besitzt, sein eigenes Schicksal zu gestalten und sein volles Potenzial zu entfalten.

Die Philosophie von Angelo Dalle Molle wurzelt zweifellos in der italienischen Renaissance (Rinascimento), mit der er eine zentrale Vision teilt: das Primat des Menschen, seine Entwicklung und sein Glück. Dalle Molle war auch ein Verfechter der Interdisziplinarität und glaubte, dass die Wissenssuche nicht auf ein einzelnes Gebiet beschränkt sein sollte. Er argumentierte, dass man, um die Welt und sich selbst wirklich zu verstehen, mehrere Disziplinen verbinden muss – von Philosophie und Theologie bis hin zu Wissenschaft und Kunst.

Die Forschungsinstitute, die von der Dalle Molle Stiftung initiiert wurden, stehen im Einklang mit dem Geist von Dalle Molle und konzentrieren sich auf die Gesellschaft und den Menschen so, wie er ist – in seiner Individualität, Vielfalt und dem Wunsch, sich selbst zu gestalten. In diesem Sinne muss das Wohl der Gesellschaft das „Maß“ der Wissenschaft sein. Wissenschaft darf den Menschen oder die Gesellschaft nicht versklaven, sondern sie im Gegenteil im weiteren Sinne befreien, indem sie von mühsamen Aufgaben entlastet, Kommunikation und Mobilität erleichtert und die Lebensqualität insgesamt verbessert. Ein solcher Fokus auf den Menschen impliziert von Anfang an einen interdisziplinären Ansatz.

Das Erbe von Angelo Dalle Molle

Anfänge der Informatik, grundlegende Errungenschaften zur Lebensqualität, Dalle Molle Stiftung und ihre vier international renommierten Forschungsinstitute.

angelo dalle molle

Angelo Dalle Molle wurde am 4. November 1908 in Venedig geboren. Ein großer italienischer Industrieller, ein neugieriger Mensch, der sich für das Wohl seiner Mitmenschen einsetzte, Philanthrop und Philosoph, er war aufmerksam gegenüber den Problemen seiner Zeit. Als überzeugter Humanist betonte er, dass der Fortschritt der Wissenschaft im Allgemeinen und der neuen Informationstechnologie im Besonderen den Menschen nicht versklaven, sondern ihm dienen sollte.

Inspiriert von den Anfängen der Informatik unterstützt er seit den 1970er Jahren die Forschung auf diesem Gebiet. Er sah darin ein Instrument, das der Menschheit eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität bieten könnte. Durch die von ihm gegründete Dalle Molle Stiftung für Lebensqualität schuf er vier Forschungsinstitute, alle in der Schweiz ansässig.

Der Name von Angelo Dalle Molle, der 2002 verstarb, ist nach wie vor mit grundlegenden Errungenschaften zur Verbesserung der Lebensqualität verbunden.

die dalle molle stiftung

Die Dalle Molle Stiftung, gegründet von Angelo Dalle Molle, verkörpert seine Vision, Humanismus mit wissenschaftlichem Fortschritt zu verbinden. Die Stiftung unterstützt Forschungsinstitute, die sich der Verbesserung des menschlichen Wohlbefindens durch wissenschaftliche und technologische Fortschritte widmen. Diese Institute konzentrieren sich auf die Verbesserung von Kommunikation, Mobilität und Umweltqualität und stellen sicher, dass technologischer Fortschritt den Menschen befreit und nicht unterordnet. Inspiriert von den Anfängen der Informatik unterstützt er seit den 1970er Jahren die Forschung auf diesem Gebiet. Er sah darin ein Instrument, das der Menschheit eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität bieten könnte. Durch die Dalle Molle Stiftung für Lebensqualität schuf er vier Forschungsinstitute, alle in der Schweiz ansässig.

Für weitere Informationen, siehe „Die Stiftung“

vier international renommierte forschungsinstitute

Das erste Forschungsinstitut, das 1972 von der Dalle Molle Stiftung initiiert wurde, war ISSCO, „Istituto Dalle Molle di Studi Semantici et Cognitivi“, ursprünglich in Lugano ansässig, 1976 jedoch nach Genf verlegt, um von einer universitären Umgebung zu profitieren. Es folgte 1987 IDSIA, „Istituto Dalle Molle di Studi sull’Intelligenza Artificiale“ in Lugano, und 1991 das „Institut Dalle Molle d’intelligence artificielle perceptive“, Idiap, in Martigny (VS). Diese drei Institute bilden eine kohärente Triade im Bereich der künstlichen Intelligenz und Mensch-Maschine-Interaktion.

Das vierte Institut, MEDIPLANT, wurde 1988 in Conthey (VS) gegründet und verfolgt die Mission, Kulturen vorzuschlagen, die wirtschaftlichen Gesetzen entsprechen und gleichzeitig ökologischen Anforderungen gerecht werden.

Alle diese Institute waren und sind Pioniere auf ihren jeweiligen Gebieten. Heute haben einige ihren Standort gewechselt, andere ihre Identität geändert, aber alle konnten Allianzen mit der akademischen Welt entwickeln und dabei ihre Unabhängigkeit und Dynamik bewahren.

Für weitere Informationen, siehe „Die Dalle Molle Institute“